Die IRS GmbH ist seit 2021 Mitglied der Brandenburgische Wasserakademie

Interview des Mitgliederbriefs der Akademie mit Steffen Hommel

Guten Tag Herr Hommel. Wir freuen uns, Sie in der BWA begrüßen zu dürfen. Darf ich Sie bitten, sich den Mitgliedern kurz vorzustellen?

Gerne, mein Name ist Steffen Hommel und ich bin geschäftsführender Gesellschafter/Inhaber der IRS Sachsen GmbH aus Moritzburg.
Nachdem ich 1989 mein Studium zum Dipl. Ing. an der Ingenieurhochschule Dresden abgeschlossen hatte, war ich zunächst im kommunalen Bereich tätig.
Das Interesse etwas Eigenes aufbauen zu wollen, war jedoch groß und so entschied ich mich Mitte der 90er Jahre mein eigenes Unternehmen zu gründen.
Zu dieser Zeit hatte sich der Markt eher mit dem Anlagen-Neubau beschäftigt, aber es war absehbar, dass das Thema Sanierung schon bald an Relevanz gewinnen wird.
So entschied ich mich 1997 die IRS als ein auf Rohrleitungssanierungen spezialisiertes Ingenieurbüro zu gründen.
Wir haben zusätzlich in sehr frühen Tagen damit begonnen, uns mit dem Thema Datenmanagement/Geoinformationssystemen auseinanderzusetzen – damals noch als Kanalinformationssystem bezeichnet.
Die IRS begann zu dritt und beschäftigt heute 14 Mitarbeiter*innen.
Wir sind bundesweit gut vernetzt & haben uns einen Ruf als zuverlässiger und kompetenter Partner in der Branche erarbeitet.

Was zeichnet die IRS aus und wo setzen Sie Schwerpunkte?

Uns zeichnet aus, dass wir zu den Vorreitern in der Sanierung von Infrastrukturanlagen zählen und früh Anwender und Dienstleister von Datenbanktechnologien in einem sehr speziellen Nischenbereich gewesen sind.
Darüber hinaus führen wir regelmäßig Seminare und Workshops durch, um Anwender und Interessierte über aktuelle Entwicklungen und neue Lösungsansätze aus dem Bereich Sanierung und Geoinformation zu informieren.
Als ich in den 80er Jahren aus dem Studium gekommen bin, haben wir noch mit Lochkarten gearbeitet - Heute mit Cloudanwendungen und Drohnen.
Viele und vor allem die digitalen Anwendungen wachsen mit den technischen Möglichkeiten und genau hier sehe ich auch unseren Mehrwert in der BWA.

Welche Themen werden in Zukunft an Relevanz gewinnen?

Ich möchte mit einem Beispiel beginnen, was uns alle betrifft.
Die Nicht-Verfügbarkeit des richtigen Humankapitals wird zu teils brisanten Entwicklungen führen, denn die Lücke, die die Babyboomer-Generation im Arbeitsmarkt hinterlässt, wird auch von KI und Digitalisierung nicht geschlossen werden.
Diesen Veränderungen werden wir uns stellen müssen.
Es gibt noch weitaus mehr und ich möchte ein weiteres Thema nennen, welches sich besonders am Beispiel der IRS gut gedanklich illustrieren lässt. Die Sanierung steht von Natur aus in direkter Konkurrenz mit der offenen Bauweise.

Ökologische Aspekte und nicht zuletzt die Frage der CO2-Bilanz werden in diesem Wettbewerb zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Wir, in der Sanierung, punkten damit, dass wir bereits eingesetzte Ressourcen erhalten, anstatt neue Baustoffe einzusetzen.
Dies sichert nicht nur die Substanz, sondern verbessert auch die CO2-Bilanz.

Denken Sie allein an den reduzierten Einsatz von Baustoffen.

Der Energieverbrauch für Transport, Lagerhaltung und für Herstellung fällt nahezu gänzlich weg.
Das gleiche gilt ähnlich für den Werkzeugeinsatz und für Maschinen.
Die Sanierung reduziert außerdem die Bauzeiten, den Eingriff in den Grundwasserhaushalt und die Feinstaub-/Lärmentwicklung in Wohngebieten.
Genau diese Argumente sollten gefördert und an den richtigen Stellen kommuniziert werden.

Es gibt aber auch weitere Trends, die durch die Digitalisierung angetrieben werden.
In ca. 10 Jahren wird z.B. das Modell des Building Information Modelling in der Breite angekommen sein und darauf müssen wir und vorbereiten.
Sowohl technologisch als auch vom Know-How der Mitarbeiter*innen.

Die Qualifizierung ist das zentrale Anliegen der BWA. Was kann denn die Akademie für Sie und Ihr Unternehmen tun?

Mein Wunsch ist es, dass mir die BWA die Möglichkeit gibt, die Philosophie der Sanierung dem Konzept des Neubaus gegenüberzustellen.

Dies kann im Rahmen von Vorträgen, Diskussionsrunden, oder auch der Kontaktvermittlung stattfinden, um das Thema somit noch mehr auf die Plattform zu heben.
Am Markt existieren Technologien, welche jedoch in der Breite noch nicht zu einhundert Prozent bekannt sind.

Lassen Sie mich ein Beispiel nennen.
In einer Gemeinde im Berliner Umland wurde in einem BlueLine-Schlauchlining Verfahren eine durch permanente Korrosionsschäden beeinträchtigte Trinkwasserleitung über ca. 2000 Meter modernisiert.

Dieses grabenlose Verfahren wurde auch im Rahmen von Vorträgen bei der InfraSPREE 2021 präsentiert und besteht einem kombinierten Verfahren aus Schlauch- und Rohrleitung ohne Belastung der Anwohner und den sonst nicht vermeidbaren Verkehrseinschränkungen.
Diese Themen muss man nach vorne bringen und dafür benötigt man Partner.
Und diese findet man in der BWA mit Ihrem Anspruch als Vermittler von neuen Technologien und der daraus resultierenden Multiplikation des Know-Hows.

Vielen herzlichen Dank für das Interview.

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